Epidemiologie der Neurodermitis (Wissenschaft von den Erkrankungen in Bezug auf die Bevölkerung)

Am häufigsten treten atopische Krankheiten bei Stadtkindern aus sozial besser gestellten Schichten auf. Offenbar führt ein hohes Maß an Hygiene dazu, dass das kindliche Immunsystem nicht ausreichend trainiert wird. Die Folge sind überschießende Immunreaktionen gegen eigentlich harmlose äußere Reize.

Die Zahl der von Neurodermitis betroffenen Patienten steigt stetig. 1964 lag der prozentuale Anteil zwischen 1,1 und 3,1. Mittlerweile erkranken Erwachsene zu 2,5 – 3,4 Prozent sowie Vorschulkinder

zu 11,3 bis 12,9 Prozent, wobei es aber regionale Unterschiede gibt. Stark angestiegen ist die Anzahl der Erkrankungen in Schottland. Dort betrug die Erkrankungshäufigkeit bei Schulkindern 1964 noch 5,3 Prozent und 1994 bereits 17,7 Prozent.

Die physiologische Funktion von Immunglobulin-Antikörpern ist die Abwehr von Parasitenbefall. Der Rückgang parasitärer Erkrankungen in den westlichen Industrienationen und das geringe Aufkommen von Allergien in Ländern mit geringem Hygienestandard, lässt einen Zusammenhang von allergischen Reaktionen mit einer verstärkten Immunglobulin-Antikörper-Bildung vermuten.

Eine Studie an 1600 Kindern in Vietnam zeigte, dass Kinder mit Wurmbefall im Vergleich zu Kindern ohne Befall nur eine 60%-ige Chance einer Allergie gegen Hausstaubmilben hatten.

Da es allerdings derzeit widersprüchliche Forschungsergebnisse gibt, konnte diese Hypothese noch nicht abschließend beurteilt werden.